Zeig mir deine Hände, Baby!- Alles über Babyzeichensprache
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Zeig mir deine Hände, Baby!- Alles über Babyzeichensprache

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Was würde ich dafür geben, um immer verstehen zu können, was unsere Maus mitteilen möchte. Wenn sie mich erwartungsvoll ansieht und aufgeregt mit den Beinen und Armen wackelt. Oder wenn sie sichtlich erregt etwas haben möchte und immer frustrierter wird, weil ich nicht weiß, was sie meint. Bis der Wortschatz dafür ausreicht, dauert es leider noch einige Monate bis Jahre. Natürlich ergeben sich ein paar Dinge aus dem Kontext, einiges jedoch leider nicht. Wahrscheinlich kennt ihr das Gefühl. Lasst euch sagen: es gibt eine Lösung! Die Kommunikation über Gesten oder Gebärden.

Für diese Art der Kommunikation gibt es viele Begriffe: Babyzeichensprache, Zwergensprache, Babygebärden oder auch Babysignal. Wir sind damals darauf gestoßen, da bei uns in der Zeitung von der AWO ein Kurs angeboten wurde. Da unsere Maus zu dem Zeitpunkt erst drei Monate alt gewesen wäre, war es dafür leider noch etwas zu früh. Also habe ich mich mal wieder ans Recherchieren gemacht.

Die Vorteile früher Kommunikation

Die Vorteile einer frühen Kommunikationsmöglichkeit für das Baby sind relativ klar, denke ich. Wer fühlt sich nicht glücklicher, wenn er verstanden wird? Weniger Frust – dafür mehr Bindung und Selbstbewusstsein. So können die Kleinen bereits im Alter von einem knappen Jahr schon zum Beispiel von ihren Erlebnissen berichten. Das zufriedene Strahlen bei den ersten erfolgreich genutzten Gesten zeigt ganz eindeutig, was für ein tolles Gefühl das für die Kleinen ist. Aber natürlich auch für die Eltern.

Die ersten Zeichen

Schön und gut, aber wie und wann wird gestartet? Vielleicht sucht ihr euch erst mal ein paar Gesten der Babyzeichensprache heraus, die in eurem Alltag Sinn machen. Unsere ersten Gesten waren zum Beispiel Essen, Trinken, Spazierengehen, Vogel, Hund, lesen, nochmal, fertig,…

Die entsprechenden Gesten kann man zum Beispiel bei YouTube finden, aber es gibt auch Bücher, in denen einige abgedruckt sind. Die Bücher lassen sich übrigens auch prima gebraucht kaufen und ohne Verlust auch wieder verkaufen. Wir nutzen zum Teil Gesten, die für die Babyzeichensprache gedacht sind, als auch Gesten der deutschen Gebärdensprache. Praktischerweise gibt es Apps, zum schnellen Nachschlagen. Für Android gibt es hier ein allgemeines Gebärdenwörterbuch, für Apple hier. Eine kostenpflichtige App, speziell für die Babyzeichen, finden Androidnutzer hier und Applenutzer hier.

Während man mit dem Baby spricht, zeigt man parallel den wichtigsten Begriff (später die wichtigsten Begriffe) in der Babyzeichensprache, also als Gebärde. Diese sollten dann auch konsequent genutzt werden. Außerdem sollten die Gesten immer in ganzen Sätzen im normalen Redefluss genutzt werden. So, wie man eigentlich sowieso mit Babys und Kindern sprechen sollte. Also zum Beispiel Das ist ein Hund, anstelle von einem bloßen Hund.

Der richtige Zeitpunkt

Starten kann man so früh man möchte. Am sinnvollsten ist es wahrscheinlich, wenn das Baby anfängt, ein Verständnis für Sprache zu entwickeln. Wann das ist, ist natürlich individuell und keiner weiß es besser als ihr selbst. Außerdem muss die Koordination der Hände entsprechend funktionieren. Ich glaube, wir haben gemerkt, dass es wohl langsam Sinn macht, als unsere Maus angefangen hat zu winken. Wir haben allerdings schon so um den dritten oder vierten Monat herum begonnen alles mit Gebärden zu untermalen. Im Nachhinein betrachtet waren wir da vermutlich etwas übermotiviert und zwei Monate später hätte auch noch gereicht. Die ersten Gesten hat unsere Maus dann etwa im Alter von 10 Monaten selbst gemacht.

Das sagt die Wissenschaft

Einer Studie zufolge zeigen die Kinder, die sich über Gebärden ausdrücken können, weniger Frustration und aggressives Verhalten. Eine andere Studie zeigt, dass sie zudem wohl gleichaltrigen nicht-über-Gebärden-kommunizierenden Kindern sprachlich etwas voraus seien. Aber das halte ich für gar nicht so wichtig. Ich sehe hier vor allem den Spaß und den praktischen Aspekt im Vordergrund. Schließlich erleichtert es ja auch den Alltag, wenn nicht mehr alle Bedürfnisse der Reihe nach abgefragt werden müssen, sondern eindeutig gezeigt werden kann, was gerade los ist.

Unterstützung für den Einstieg

Informationen, auch zu Kursangeboten, findet ihr unter anderem bei Zwergensprache oder bei BabySignal. Außerdem gibt es auch Bilderbücher mit abgedruckten Gesten, die gemeinsam mit den Mäusen angeschaut werden können

Wir selbst haben lediglich mit Hilfe eines Buches die Gesten eingeführt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ein Kurs durchaus Sinn machen kann; auch um sich mit anderen Eltern austauschen zu können. Aktuell überlegen wir online noch einen Aufbaukurs zu machen. Einfach um Anregungen zu bekommen und noch ein paar Tipps zu erhalten.

Wenn die ersten Zeichen von den Mäusen kommen, ist das ein wahnsinnig tolles Gefühl. Endlich ist eine neue Möglichkeit zur Kommunikation hinzu gekommen. Selbst mit einem knappen Jahr konnte unsere Maus dank der Babyzeichensprache schon von Erlebnissen berichten. Zum Beispiel, dass wir draußen beim Spazierengehen einen Vogel oder eine laute Baustelle gesehen haben. Ohne die Gesten wüssten wir in diesem Moment gar nicht, dass sie gerade darüber nachdenkt. Richtig toll klappt das auch (Edit: phasenweise) in der Kombination mit dem Abhalten .

Gerade wenn man sich für den bedürfnisorientierten Ansatz interessiert, kann ich die Babyzeichen nur empfehlen. Es ist kein großer Aufwand und sorgt für viel Zufriedenheit!

Ich freue mich, von euren Erfahrungen zu lesen.

2 Kommentare

  • Daniela

    Hallo Carina,
    wir benutzen auch Babyzeichen. Bisher hat sie selbst noch keine gemacht, aber sie versteht sie. Das ist insbesondere daran zu sehen, dass wenn ich das Zeichen für Milch (Mumi) zeige, dass sie dann ruhiger wird und sich freut. Wir arbeiten auch mit einem Buch. Danke für die Tipps mit der App.
    Lg Daniela

  • Carina

    Hey Daniela,

    danke für deinen Kommentar! Freut mich, wenn du neue Anregungen mitnehmen konntest.
    Toll, dass du deine Maus damit beruhigen kannst und ihr so kommunizieren könnt. 🙂

    Viele Grüße,
    Carina

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