Nächtliches Stillen. Und wie ist das mit Karies?
Allgemein,  Pflege

Nächtliches Stillen. Und wie ist das mit Karies?

Der folgende Artikel gibt nur meine eigene Meinung und das Ergebnis meiner Recherche wieder. Hierbei handelt es sich um keine medizinische oder fachlich fundierte Beratung.

Um die Reihe der Zahnpflege-Beiträge komplett zu machen, folgt nun noch das (vorerst) letzte Thema, um das ich mir, betreffend der Zähne, so manchmal Gedanken gemacht habe.

Bei Mausi sind nun die Zähne 5+6 durchgebrochen und wir stillen immer noch. Insbesondere Abends und Nachts ist auch noch kein Ende in Sicht. Grund genug, um mich mal mit der Frage auseinander zu setzen, ob Stillen eigentlich Karies verursacht oder begünstigt.

Welche Faktoren begünstigen Karies?

Wie auch hier schon mal erwähnt, wird Karies durch Bakterien verursacht. Kohlenhydrate, insbesondere Zucker, nähren die Kariesbakterien. Es macht zudem einen Unterschied, wie häufig oder auch wie langanhaltend die Kohlenhydrate die Kariesbakterien nähren. Eine große Menge Süßes in kurzer Zeit zu essen, ist für die Zähne weniger schädlich, als eine kleinere Menge, die dafür länger im Mund bleibt.

Das gleiche gilt übrigens auch für ungesüßte Getränke und sogar auch für Wasser. Unser Speichel hat unter anderem die Funktion Bakterien abzuwehren. Wenn dauerhaft getrunken wird, kann er seiner Aufgabe nicht mehr so gut nachkommen. Klar, der Speichel ist ja dann verdünnt oder ganz weggespült.

Aus diesem Grund sollten Zähne auch morgens nach dem Frühstück und abends vorm Zubettgehen geputzt werden – so wird das Optimum aus der kohlenhydratfreien Zeit rausgeholt und der Speichel kann in Ruhe seiner Aufgabe nachgehen.

Zusammensetzung der Muttermilch

So, nun hat diese wunderbare, süße, einschlaffördernde Milch ja doch einiges an Kohlenhydraten (etwa 7g pro 100ml). Das ist gut für das Kind, aber in dieser Fragestellung ja eher schlecht (zumindest für die Zähne, nicht für den Karies.).

Das wäre ja jetzt ein langweiliger Artikel, wenn es nicht noch – Achtung – ein großes Aber gäbe. Also: aber, gleichzeitig enthält die Muttermilch noch viele andere Stoffe (Enzyme und Antikörper zum Beispiel), die den Kariesbakterien entgegenwirken. Sie enthält zu dem auch noch Spurenelemente und Mineralien, um den Zahnschmelz zu schützen. Aus diesem Grund kann Muttermilch nicht mit anderen (süßen) Getränken verglichen werden kann.

Die Anatomie

Ein weiterer Grund, der hier Mut macht, ist die Anatomie beim Stillen. Beim Trinken an der Brust, werden die Zähne in der Regel nicht umspült. Die Brustwarze endet beim Saugen deutlich weiter hinten im Rachen des Kindes, als beim Trinken an der Flasche. Merke: Brustwarze ist dehnbarer, als Flaschenaufsatz.

Das sagt die Wissenschaft

Auch zu dieser Fragestellung gibt es keine wirklich guten, groß angelegten Studien – sonst wäre es ja auch zu einfach. In den paar wenigen Studien scheinen sich die Vor- und Nachteile des nächtlichen Stillens für die Zähne die Waage zu halten. Es konnten keine eindeutigen Unterschiede in der Zahngesundheit zwischen nachts gestillten und nicht mehr gestillten Kleinkindern festgestellt werden.

Insgesamt muss also nicht aufgrund der Zahngesundheit nachts abgestillt werden (zumal Stillen unabhängig von den Zähnen noch viele weitere Vorteile mitbringt). Wir sollten jedoch die anderen Faktoren im Hinterkopf behalten. Ein nächtliches Dauernuckeln erhöht das Kariesrisiko zumindest etwas mehr, als ein paar wenige kräftige Trinkpausen.

Wie ist das bei euch? Hat euch diese Frage auch schon mal verunsichert?

2 Kommentare

  • Daniela

    Hallo Carina,
    ja wir haben uns auch schon mit der Frage beschäftigt. Wir putzen die Zähne einfach nach dem abendlichen Stillen. Zum Glück braucht unsere Tochter abends nicht mehr die Brust zum Einschlafen. Bis zum nächsten Stillen in der Nacht sind wir dann auf der sicheren Seite.

  • Carina

    Hey Daniela,

    danke, dass du deine Erfahrung hier teilst.
    Stimmt, mit dem Zeitabstand sollte das kein Problem mehr sein. Soweit sind wir leider noch nicht, aber ich denke die Zeit arbeitet für uns. 😉

    Viele Grüße,
    Carina

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.