Vitamin D
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Vitamin D vs. UV-Schutz bei Kleinkindern

Der folgende Artikel gibt nur meine eigene Meinung und das Ergebnis meiner Recherche wieder. Hierbei handelt es sich um keine medizinische oder fachlich fundierte Beratung.

Auch wenn es gerade schneit während ich den Text tippe, bin ich gedanklich schon voll im Frühjahr. So ist das immer bei mir. Ich freue mich immer auf die nächste Jahreszeit. Nachdem sie dann zur Hälfte rum ist, kann ich es kaum erwarten, dass es wieder wärmer/bunter/kälter/grüner wird. Also geht es nun gedanklich in den Frühling.

Da unsere Maus im Winter geboren wurde, lautet die offizielle Empfehlung, Vitamin D (400-500IE) bis zum 2. Frühsommer zu substituieren. Somit haben wir diesen Zeitpunkt bald (ja, ganz bald!) erreicht. Sommerbabys benötigen nach dieser Empfehlung nur 12 Monate eine Ergänzung. Aber wie geht es dann für Kleinkinder weiter? Warum ist ab diesem Zeitpunkt keine Supplementierung mehr notwendig?

Es wird davon ausgegangen, dass Kleinkinder einerseits ab diesem Zeitpunkt über Brei oder über festes Essen mehr Vitamin D über die Nahrung aufnehmen. Andererseits sind sie mehr der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt. Im ersten Jahr sollte das nämlich komplett vermieden werden.

Das wichtigste über Vitamin D – das Sonnenvitamin

90% des benötigten Vitamin D wird über die Haut gebildet. Genug UV-Strahlung dafür gibt es in Deutschland nur in den Monaten von April bis September zwischen 10 und 15 Uhr. Die nutzt auch nur, sofern Kopf und Unterarme ohne Sonnenschutz je nach Hauttyp für täglich durchschnittlich ca. 10–15min der Sonne ausgesetzt werden. Das gilt sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene. Hellere Hauttypen benötigen weniger Zeit, dunklere Hauttypen eher mehr.

Die restlichen 10% des benötigten Vitamin D können über die Nahrung aufgenommen werden.

Vitamin D-haltige Nahrungsmittel

Am meisten Vitamin D findet sich in fettreichen Fischsorten. Ein bisschen findet sich auch in Eiern und Milchprodukten. Eine Übersicht über Vitamin D-haltige Nahrungsmittel findet ihr beispielsweise hier.

Auswirkungen des Vitamin D-Spiegels

Ein Vitamin D-Mangel steht im Verdacht, einige Erkrankungen zu begünstigen: Diabetes, Osteoporose, Rachitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nur einige davon. Auch das Risiko an einer Infektion der oberen Atemwege zu erkranken, wird wahrscheinlich gesenkt.

Außerdem senkt ein ausreichender Vitamin D-Spiegel nicht nur das Risiko an den oben genannten Erkrankungen zu erkranken, sondern er kann darüber hinaus sogar förderlich für die Gesundheit sein. Insbesondere werden hier die Ausbildung der Knochendichte, die Stärkung des Immunsystems und einige weitere Gesundheitsfaktoren angeführt.

Warum dann keine offizielle Empfehlung?

Zwar deutet die Studienlage sehr stark auf die genannten Vorteile von Vitamin D hin; allerdings fehlt der absolut 100%ig sichere, konkrete Nutzen einer extra Zusatzgabe an Vitamin D. Und der wird benötigt, wenn Empfehlungen für eine ganze Altersgruppe ausgesprochen werden sollen.

Ein Mangel muss nämlich nicht zwangsläufig zu einer Erkrankungen führen. Das ist ein sehr komplexes Thema und letztendlich hängt es von vielen Faktoren ab, ob ein Mangel wirklich Probleme verursacht.

Die offizielle Empfehlung zum Vitamin D-freundlichen Sonnenbad ist also als Kompromiss für die breite Masse zu sehen: Sonne tanken von April bis September, 2-mal pro Woche zwischen 10 und 15 Uhr für 5–30min (je nach Hauttyp). Dunkle Hauttypen benötigen etwas länger, helle Hauttypen entsprechend kürzer. Kopf, Arme und Beine unbedeckt und ohne Sonnencreme, versteht sich.

Allerdings sind die Fachgesellschaften sich einig, dass eine angemessen dosierte Vitamin-D-Gabe (etwa 600–800 IE/Tag) zu keinen Nebenwirkungen führt.

Schäden durch UV

Dem Wunsch, möglichst viel Zeit in der Sonne zu verbringen und fleißig Vitamin D zu bilden, stehen leider die Schäden durch UV-Strahlung entgegen.

In den ersten 12 Lebensmonaten sollte der Nachwuchs gar keine direkte Sonne abbekommen (daher die offizielle Empfehlung hier zu substituieren). Ab dem 2. Lebensjahr sollten Kinder weiterhin möglichst wenig direkte Sonne abbekommen und ausreichend geschützt sein. Auch bei einem bedeckten Himmel kommt noch einiges an UV-Strahlung durch. Die Haut von Kindern verfügt noch nicht über einen ausreichenden Eigenschutz (dazu findest du auch Infos in meinem Hautpflegebeitrag) – der entwickelt sich erst mit den Jahren. Schäden durch UV-Strahlen kann die Haut noch kaum reparieren.

Ein Zusammenhang besteht zwischen der Entstehung von Leberflecken und dem Sonnenbaden. In den letzten Jahren hat die Anzahl der Leberflecken bei Kindern stark zugenommen. Auch wenn die meisten Leberflecken harmlos sind, bedeutet eine höhere Anzahl auch ein höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Eigenes Risiko abwägen

Was machen wir nun mit diesen Infos?
Da die Fachgesellschaften sich mit den Empfehlungen an die breite Masse wenden, überlegen wir uns nun, wo wir davon in unserem Alltag abweichen. Zum Beispiel gibt es bei uns meist nur einmal in der Woche Fisch. Eine Vitamin D-Aufnahme über die Nahrung ist also kaum gegeben. Wie häufig und lange wir in den Monaten April bis September zwischen 10 Uhr und 15 Uhr draußen sein werden, kann ich aktuell nicht sagen. Das ist ja der erste Sommer, in dem unsere Maus mobil ist. Ich selbst bin allerdings nicht wahnsinnig gerne draußen, wenn es über 25°C sind. Die Chancen auf ausreichendes Sonnenbaden stehen also gar nicht mal so gut.

Und was natürlich auch eine große Rolle spielt – die eigene Risikobereitschaft. Manche sind einfach entspannter; andere, ich zum Beispiel, sind bei gesundheitsrelevanten Themen eher unentspannt.

Aus diesem Grund werden wir wohl weiterhin, auch über die empfohlenen 18 Monate hinaus, Vitamin D substituieren.

Ich hoffe, ich konnte euch ein paar Informationen mit an die Hand geben, damit ihr eine bewusste Entscheidung treffen könnt, ob diese Empfehlungen für euch zutreffen.

Wie handhabt ihr das, oder habt ihr euch darüber schon mal Gedanken gemacht?

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