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Kennt ihr schon...?

Interview mit Maxi von derpapablog

Maxi von derpapablog.de hat sich netterweise die Zeit genommen, mir ein paar Fragen über sich und seine Familie zu beantworten:

Sag mal Maxi, wie bist du denn eigentlich auf die Idee gekommen zu bloggen? Ist derpapablog spontan oder geplant entstanden?

Eigentlich wollte ich schon zur Geburt von unserem ersten Kind J.J. mit dem Bloggen anfangen. Ich wollte die Geburt aus Sicht des Vaters schreiben. Damals war mit einem Kind aber alles so neu, dass mir die Zeit dazu gefehlt hat. Zudem konnte man damals noch alle Freizeitaktivitäten ausführen. Da blieb keine Zeit zum Schreiben und ich habe die Idee wieder verworfen. Mit dem zweiten Kind und Corona war plötzlich Zeit vorhanden und ich habe einfach angefangen. Ich würde also sagen es war so halb spontan 😉

Du hast es ja gerade schon angesprochen – nun seid ihr ja seit kurzem Eltern von zwei Kindern. Welche Umstellung war die Größere? Von keinem Kind auf ein Kind, oder von einem Kind auf zwei Kinder?


Ganz klar: von keinem Kind auf ein Kind! Meiner Meinung nach macht man sich beim ersten Kind über Gott und die Welt Gedanken und über viele Dinge super schnell Sorgen. Bei dem Thema muss ich auch an die Aussage meiner Hausärztin denken. Sie meinte: „Das erste Kind ändert alles, alle weiteren laufen nebenbei“. Da ist auch wirklich was dran. Beim Zweiten sind die Antworten auf die meisten Fragen ja schon bekannt und weit weniger Unsicherheiten vorhanden. Man ist einfach viel entspannter im Umgang mit dem Kind. Das ganze „Babyhandling“ hat man auch super schnell wieder drinnen, so dass viele Handgriffe echt zügig ablaufen und man weiß einfach, dass die zerbrechlichen Ärmchen nicht einfach abfallen. Nach zwei Jahren täglich Windeln wechseln sind wir da inzwischen wohl absolute Profis. Dank Corona hatten wir aber auch einen recht entspannten Start mit dem zweiten Kind. Dank HomeOffice waren wir immer zu zweit daheim und konnten uns in schwierigen Situationen auch mal kurzfristig ganz gut unterstützen.

Ist man aber jetzt mal mit zwei Kids komplett allein, wird es schon nochmal anstrengender als mit einem Kind. J.Y. (3 Monate alt) will inzwischen einfach nicht mehr ständig schlafen und braucht doch etwas mehr Aufmerksamkeit. Unsere ältere Maus J.J. (2 Jahre) findet das nicht mehr ganz so gut. Da wären dann doch mal 4 Arme und eine Küchenhilfe eine super Sache. Ich glaube aber, dass man sich auch an das irgendwann gewöhnt.

Das mit den Gedanken machen kann ich absolut bestätigen. Generell überlasse ich nichts dem Zufall und informiere mich lieber etwas zu viel, als zu wenig. Bei dem Nachwuchs erreicht das Gedanken machen dann auch bei mir noch eine ganz neue Dimension. Wie war das bei euch, als ihr Eltern wurdet? Seid ihr eher entspannt unterwegs oder habt ihr auch alle verfügbaren Elternratgeber gewälzt?


Das meiste lassen wir wohl auf uns zukommen. Elternratgeber suchst du bei uns vergebens. Wir stehen gerne im Austausch mit anderen Eltern (auch unseren eigenen) und fragen dann die, wie sie es machen oder ob sie auch dieses oder jenes Problem haben. Oft hilft es ja schon einfach zu wissen, dass es anderen ganz genauso geht. Ansonsten frage ich oft einfach die Suchmaschine des Vertrauens und lese etwas quer.

Welches Familienmodell habt ihr denn gewählt? Wer von euch ist/war wie lange zuhause, ab wann ging es mit der Fremdbetreuung los, etc. Erzähl mal.


Beim Thema Familienmodell haben wir eigentlich eine 50/50 Aufteilung. Nach der Geburt von unserem ersten Kind war meine Frau 4 Monate erstmal alleine zu Hause. Danach haben wir beide die Partnerbonusmonate genutzt und in Teilzeit gearbeitet, jeweils mit 25 Stunden pro Woche. Das war etwas zu viel Arbeit, in der Zeit hatten wir echt wenig Zeit zusammen als Familie. Meine Frau und ich haben uns eigentlich täglich die Klinke in die Hand gedrückt und eine kurze Übergabe vom Kind gemacht. Umso glücklicher waren wir, als wir dann nach 6 Monaten Teilzeitarbeit beide für 4 Monate in „Vollzeit-Elternzeit“ gegangen sind.

Beim zweiten Kind haben wir uns darauf geeinigt, auf die Bonusmonate zu verzichten. Dieses Model ist uns einfach zu stressig gewesen. Bei J.Y. ist meine Frau nach dem Mutterschutz direkt wieder in die Arbeit mit etwa 20 Wochenstunden und ich mit 30 Wochenstunden. Im Sommer werde ich dann 7 Monate und meine Frau 5 Monate Elternzeit nehmen.

Länger als die 12 bzw. 14 Monate wollen wir die Elternzeit bisher nicht nutzen. Mit 1 Jahr und 4 Monaten ging J.J. in die Krippe und J.Y. wird mit knapp einem Jahr in dieselbe Einrichtung gehen. Wir Eltern arbeiten dann beide in Teilzeit und können so für uns eine super Work/Life-Balance erreichen. Wir sind der Meinung, dass die Fremdbetreuung durch eine Krippe echt Gold wert ist. Die Kinder bekommen dort so einen tollen und vielfältigen Input und haben ganz viel Kontakt mit anderen gleichaltrigen Kindern. Das können wir den Kleinen daheim in diesem Umfang nicht so einfach bieten.

Wie genau ist das denn mit der Krippe und der Möglichkeit der Fremdbetreuung in der Stadt? Dass es nicht genug Betreuungsplätze gibt, hört man ja immer wieder. Auf dem Dorf bei uns ist das zum Glück kein Thema, aber hat das für euch Auswirkungen oder läuft da alles wie gewünscht?


Was den Punkt anbelangt wünschte ich mir doch häufig auf dem Land zu leben. Es war wirklich nicht ganz so einfach. Obwohl wir einen rechtlichen Anspruch auf einen Kita Platz haben, ist man trotzdem am Bangen. In den ersten beiden „Runden“ der Kitaplatz-Vergabe sind wir leer ausgegangen. Durch einen Bekannten sind wir dann darauf aufmerksam gemacht worden, dass eine unserer Wunschkitas eine weitere Gruppe eröffnen möchte. Ab da an habe ich alle 3 Tage bei der Kita angerufen und nachgefragt. Parallel haben wir bei der Stadt nachgehakt und ein sogenanntes Bedarfsformular eingereicht. Sobald in der Kita klar war, dass die Gruppe eröffnet werden darf, haben wir dann zum Glück die Zusage bekommen. Laut Kita-Leitung hatten wir echt Glück.J.Y. hat nun zum Glück den Geschwisterplatz sicher.

Beim Kindergarten müssen wir dann aber wohl wieder von vorne anfangen. Laut vielen Eltern wird es nochmal schwieriger. Wir versuchen optimistisch zu sein, mal sehen ob wir nochmal so viel Glück haben.

Du sprachst eben von der Work-Life-Balance und auf deinem Blog sehe ich immer wieder, dass ihr gerne viel in der Natur aktiv unterwegs seid. Was sind deine Tipps, um den Nachwuchs auch dafür zu begeistern?


In dem aktuellen Alter (2 Jahre) sind die Kinder ja meistens eh von den Dingen begeistert, die uns Eltern auch begeistern. Daher mein Tipp:

Einfach machen und Spaß haben, wobei immer gilt: Der Weg ist das Ziel!

Die Natur ist so ein toller Spielplatz, es gibt so vieles zu entdecken. Bei den Kleinen reicht ja oft schon ein Stock oder ein Tannenzapfen, der am Wegrand gefunden wird aus, um glücklich zu sein.

Wahrscheinlich spielt die Erwartungshaltung auch eine wichtige Rolle: will man unbedingt in einer gewissen Zeit ein bestimmtes Ziel erreichen, kann man mit Kindern aus den verschiedensten Gründen scheitern oder muss seine Pläne kurzfristig ändern – ärgern sollte man sich dann auf keinen Fall, das verdirbt nur allen den Spaß.

Und zum guten Schluss: Was wünschst du dir denn diesen Sommer gemeinsam mit deiner Familie erleben zu können?

Da wir ja beide in Elternzeit gehen werden, wollen wir die Zeit mit den Kindern nutzen um möglichst viel zu sehen und zu erleben. Dazu brauchen wir zwar mit unseren kleinen Kids eigentlich nicht weit weg, denn für die beiden ist ja fast alles neu. Aber ich wünsche mir vor allem, dass das mit Corona ein Ende nimmt und wir unsere Wunschreisen entspannt machen können. Da steht ein Urlaub in Slowenien und ein Urlaub in Mexiko auf der Liste und auch ein Boulder-Trip nach Fontainebleau. Den Boulder-Trip hätten wir eigentlich schon in der letzten Elternzeit gerne gemacht, mussten ihn dann aber Corona bedingt absagen. Mit zwei Kindern wird das alles etwas schwieriger, da wir nicht mehr einfach mit dem Auto losfahren und im Auto schlafen können. Aber wir haben gemerkt, dass die Abenteuer, die man sich vornimmt, es wirklich wert sind zu erleben. Wir zehren immer noch von unserem Roadtrip nach Spanien den wir in der letzten Elternzeit mit J.J. gemacht haben.

Lieben Dank Maxi!

P.S.: Maxi wird sich sicher freuen, wenn ihr ihm auf einem, oder direkt auf allen Kanälen folgt: 

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