Die Pflege der ersten Zähnchen - mit Fluoriden?
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Die Pflege der ersten Zähnchen – mit Fluoriden?

Der folgende Artikel gibt nur meine eigene Meinung und das Ergebnis meiner Recherche wieder. Hierbei handelt es sich um keine medizinische oder fachlich fundierte Beratung. — unbeauftragte Werbung —

Meist kommen sie ja nicht ganz überraschend. Trotzdem sind alle hin und weg, wenn es endlich durchblitzt – das erste Zähnchen. Auch wenn schlaflose Nächte und ein paar Tränen schon als Weckruf hätten durchgehen können, ist man doch beim ersten Zahn irgendwie unvorbereitet. Zumindest ging es uns so.

Da ist nur eine kleine Spitze, muss die auch schon geputzt werden? Verwenden wir denn schon Zahnpasta? Geplantes Ausspucken klappt ja noch nicht so richtig. Wie war das noch mal mit den Fluoriden?

Das passende Equipment

Kaum war die erste Spitze zu fühlen, war ich schon wieder in den Tiefen des Internets verschwunden. Einfach in die Drogerie fahren und Zahnbürste und Zahnpasta kaufen? Nee, nicht mit mir!

Zahnpasta

Wie auch schon in einem anderen Beitrag erwähnt, hat mich die App CodeCheck (hier zum Download für Android oder Apple) zum Umdenken bewegt. Leider wird sogar der Zahnpastakauf zur Herausforderung, wenn ich auf Alternativen ohne bedenkliche Inhaltsstoffe zurückgreifen möchte. Die größere Schwierigkeit lag für mich aber in der Beantwortung der Frage, ob Fluoride enthalten sein sollten.

Fluoride – ja, nein, vielleicht? Das sagt die Wissenschaft.

Das Grundproblem ist, dass Fluoride in großen Mengen giftig sind oder zu einer Fluorose führen können (das äußert sich durch weiße Flecken auf den Zähnen). Wenn eure Kleinen also schon Fluorid über die Vitamin D-Tabletten erhalten, dann sollte die Zahnpasta fluoridfrei sein. Zusätzlich enthalten einige Lebensmittel Fluoride, zum Beispiel gibt es Speisesalz, das mit Fluoriden angereichert ist. Davon sollten Babys oder Kleinkinder aber eh nicht so viel zu sich nehmen, dass das ins Gewicht fallen sollte.

Ganz schwieriges Thema! So sind sich Zahnärzte und Kinderärzte doch weitestgehend einig, dass es als Kariesschutz unverzichtbar ist. Nicht einig sind sich beide Parteien jedoch darin, ob der Schutz über Tabletten oder Zahnpasta aufgebaut werden sollte. Update: Seit April 2021 sind sich nun endlich, nach jahrelanger Meinungsverschiedenheit, sowohl die Kinder- als auch die Zahnärzte einig, wie beim Zähneputzen vorgegangen werden sollte.
So sollte nun ab Geburt bis zum ersten Zahn täglich eine Tablette Vitamin D mit Fluoriden gegeben werden. Ab dem ersten Zahn bis zum Alter von 12 Monaten werden die Zähne bis zu 2x täglich geputzt. Falls weiterhin Tabletten mit Fluoriden gegeben werden, ist eine Zahnpasta ohne Fluoride zu wählen. Oder das Zähneputzen erfolgt alternativ einfach mit Wasser. Werden keine Tabletten gegeben, sollte die Zahnpasta auf jeden Fall fluoridiert sein. Am dem Alter von 24 Monaten, werden die Zähne mit flouridhaltiger Zahnpasta geputzt, eine Tablettengabe erfolgt nicht mehr.

Als Mausi in dem entsprechenden Alter war, waren die Empfehlung noch nicht so klar. Aufgrund dessen, aber auch da es eigentlich keine haltbaren wissenschaftlichen Nachweise zur Wirksamkeit bei innerer Anwendung gibt, haben wir uns jedoch nach der Geburt dagegen entschieden, unserer Mausi Fluoride bereits in den Vitamin D-Tabletten zu geben. Somit benötigen wir also eine Zahnpasta mit Fluoriden – das ist ja schon mal eine erste Erkenntnis.

Die Studienlage zu dieser Fragestellung ist leider sehr dünn. Es ist jedoch davon auszugehen, dass bereits die niedrige Dosierung von 500ppm in der Kinderzahnpasta ausreicht, um einen Kariesschutz zu bieten. Den Kinderärzten reicht die Studienlage nicht; den Kinderzahnärzten jedoch schon. Da die Zahnpasta in den ersten Jahren meistens noch nicht ausgespuckt wird, ist es jedoch wichtig, dass man sich an die vom Hersteller empfohlene Menge hält und darauf achtet, dass diese sonst keine schädlichen Stoffe enthält.

Empfehlenswerte Zahnpasta gibt es zum Beispiel von Dentinox: Nenedent mit Fluorid und Nenedent ohne Fluorid.

Die Pflege der ersten Zähnchen - mit Fluoriden?
Quelle: https://www.gesund-ins-leben.de/fileadmin/resources/files/PDFs/infografik_kariespravention.pdf; abgerufen am 01.05.2021

Endlich eine eindeutige Empfehlung der Fachgesellschaft

Es steht lediglich noch die Entscheidung an, ob ab dem ersten Zahn weiterhin Fluoride weiterhin mit Vitamin D als Tablette gegeben werden, oder ob ausschließlich eine lokale Anwendung erfolgt. Ich persönlich bin etwas besorgter über ein Zuviel an Fluorid, als über ein Kariesrisiko. Aus diesem Grund haben wir uns für die lokale Fluoridierung über Zahnpasta, anstatt Tabletten entschieden. Da Mausi noch zu jung ist für Fluoride im Speisesalz, bewegen wir uns eher an der unteren empfohlenen Fluoridmenge. Hier muss nun jeder seine eigenen Lebensumstände und das Kariesrisiko der eigenen Kinder bewerten, um eine Entscheidung zu treffen. Da die Datenlage zur Fluoridierung bei Babys und Kleinkindern eher dünn ist, ist es umso wichtiger, das individuelle Kariesrisiko gering zu halten: Kein Dauernuckeln oder -trinken, ausreichend Abstand zwischen den Mahlzeiten, gesunde Ernährung und keine feuchten Knutschis von den Verwandten, falls diese Karies haben sollten. Karies ist leider ansteckend.

Zahnbürste

Achja, und da ich auch die Wahl der ersten Zahnbürste nicht dem Zufall überlassen möchte: Unsere Wahl fiel auf diese. Dank des Ringes kann die Zahnbürste nicht aus Versehen in den Rachen rutschen und der Kopf ist sehr schön klein.

Wie handhabt ihr die Zahnpflege bei euren Kleinen?

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